Presse

29.11.05 Wieder die Jungs ...

 

Mike Rockenfeller und Marc Lieb gewannen auch in Sakhir die GT2.


VON NORBERT OCKENGA

Damit wäre auch die letzte Rechnung beglichen. Marc Lieb und Mike Rockenfeiler holten sich beim Saisonfinale den sechsten GT2-Sieg des Jahres - einen mehr als ihre Teamkollegen Tim Sugden und Emanuel Collard. „Das war wichtig“, meinte Lieb nach dem Solo, „um endgültig zu beweisen, dass wir die Schnelleren und die Konstanteren waren.“

Collard führte zwar zunächst. Aber Rockenfeller fing den Franzosen schon nach einer Runde ab. Wenig später musste Collard wegen eines Kühlwasserlecks an der Box aufgeben.

Dort stand auch schon der Spyker von Jeroen Bleekemolen und Donny Crevels, der sich als Farbtupfer nach guten Trainingsleistungen zunächst berechtigte Hoffnungen auf Klassenrang 3 ausgerechnet hatte - bis der Motor überhitzte.

Lieb und Rockenfeller drehten einsam ihre Runden. Aber ereignisarm war ihr Rennen dennoch nicht. „Beim letzten Stopp sind unsere Pressluft-Wagenheber ausgefallen. Die Jungs mussten einen Reifenwechsel im NASCAR-Stil hinlegen. Das war lustig anzuschauen“, schmunzelte Lieb. „Aber sie haben das ganz gut hingekriegt.“

Hinter den deutschen Jungspunden fuhren Luca Drudi/Luca Pirri/Battisto Pregliasco im GPC-Ferrari 360 auf die zweite Stelle - im wohl letzten Auftritt in der Serie, denn ab 2006 soll nur noch der 430 rennen. Das Kurioseste an dieser Konstellation: Der Siegerwagen trug Chassisnummer 000M - die erste Rennversion eines 360 Modena überhaupt.

Rang 3 hielt im Startturn zunächst Wolfgang Kaufmann im Lammertink-Porsche. Doch dessen schwer tätowierter Beifahrer Luca Moro war im mittleren Abschnitt zu langsam, sodass Paolo Rapetti/Luigi Moccia im Ebi-911er vorbei kamen.

Kaufmann konnte die Italiener im Endspurt nicht mehr abfangen: „Das Handling war mysteriöser Weise völlig hinüber - warum auch immer. Der hier entlastete Vorderreifen, also der linke, war nach dem Turn völlig im Eimer. Normalerweise sollte man ja meinen, der belastete sei härter beansprucht ...“ In der G2-Klasse erreichten Vanina Ickx, Bas Leinders und Renaud Kuppens das Ziel - und sicherten dem belgischen Gillet Vertigo als einzigem Starter damit auch den Klassensieg. Denn der englische Mosler fehlte. Die G2 bleibt weiter eine Hungerleider-Abteilung. „Nach unseren Differenzialproblemen von Dubai hatten wir auch im Training noch mit Schwierigkeiten im Antriebsstrang zu kämpfen“, blickte Leinders zurück. „Die Mechaniker haben bis morgens um Drei geschraubt, um das Getriebe zu wechseln. Danach lief im Rennen alles perfekt.“

Für die Zukunft soll das urige Frontmotor-Vehikel zu einer vollwertig homologierten GT2-Version aufgemotzt werden. Der Alfa-Motor soll dazu auf 3,8 Liter Hubraum vergrößert werden.