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15.07.05 Beste Porsche-Runde gefahren
Rennfahrer Wolfgang Kaufmann bringt Fahrzeug in der Entwicklung bei 1000 km von Monza ein gutes Stück nach vorne.
Freud und Leid liegen im Motorsport häufig dicht beieinander. Dies musste der Motsberger Rennfahrer Wolfgang Kaufmann im A:Level Engineering-Porsche 996 Turbo beim zweiten Saisonlauf der Le Mans-Ausdauerserie (LMES) in Monza/Italien erfahren.
MONZA. Zu Beginn und auch noch im Rennen gab es eine ganz Reihe von Schwierigkeiten, doch am Ende überwog auf Gesamt-Rang 24 die Zufriedenheit, nachdem 127 Runden in 5:03:38,206 Stunden geschafft waren.
Schon auf dem Weg in die Startaufstellung zu den 1000 km von Monza wurde Startfahrer Wolfgang Kaufmann mit einem energischen Motorwarnsignal konfrontiert. In der Startaufstellung blieb dem Team keine Zeit mehr, das Problem zu lokalisieren und zu beheben. Es blieb nichts anderes übrig, als mit diesem Handicap ins Rennen zu gehen.
Nach dichtem Gedränge in der gefürchteten ersten Schikane bekam Wolfgang Kaufmann das Ausmaß des Motorwamsignals zu spüren. Es fehlte gravierend an Leistung! Als die schnellsten der GT 2-Fahrzeuge an Kaufmann vorbei beschleunigen konnten, erreichte der Westerwälder die Grenzen des messbaren Halsumfangs. In der Folgezeit musste der Molsberger mit Rundenzeiten von über 1:53 Minuten das Rennen fortführen und versuchte über Funk mit den Technikern von A:Level Engineering die technischen Probleme umfangreich zu erläutern, was jedoch durch Probleme mit dem Funk nicht einwandfrei funktionierte.
Als Wolfgang Kaufmann in der 23. Runde an die Box kam, stürzten sich die Techniker auf den Porsche und behoben mit das Problem. Durch einen um 0,2 Bar zu niedrigen Ladedruck und eine stark erhöhte Temperatur der Ansaugluft der Turbolader hatte man bis zu 100PS Leistung verloren. Die Ursache hierfür waren nicht gestartete Wasserpumpen. Nach dem Neustart der Software war das Problem behoben.
Marcel Tiemann konnte seinen Turn beginnen, musste jedoch in der 46. Runde ebenfalls an die Box fahren. Durch eine gebrochene Verbindung zwischen Turbolader und Airbox wurde nur noch eine Zylinderreihe des Porsche mit Sauerstoff versorgt. Die fällige Reparatur kostete das Team über 20 Minuten und man fand sich am Ende der Zeitenliste wieder.
Als Wolfgang Kaufmann das Steuer übernahm, bemerkte er nach wenigen Metern das gleiche Problem und musste zu einem erneuten Stopp an die Box. Nach der zweiten Reparatur trat der „Piranha" beherzt das Gaspedal und brachte mit einer Serie schneller Runden auf dem schon von Tiemann benutzten Reifensatz den Posche Platz um Platz wieder nach vorne.
In der 71. Runde bemerkte Wolfgang Kaufmann frühzeitig einen schleichenden Plattfuss hinten links und fuhr gleich an die Box, um unnötigen Zeitverlust zu vermeiden. Marcel Tiemann übernahm mit frischen Reifen das Steuer, musste jedoch in der 81. Runde noch einmal zu einer Reparatur des Gasgestänges an die Box.
In Runde 102 übernahm Wolfgang Kaufmann mit frischen Reifen den Porsche für den Schlussturn und fuhr in der 106. Rennrunde mit 1:50,783 Minuten die schnellste Porsche Turbo- Runde des Feldes. Im Rennspeed fehlten der A:Level- Mannschaft lediglich noch 0,5 Sekunden/km auf die schnellste GT 1-Rennrunde.
Die Zielankunft nach 127 Runden bedeutete für Wolfgang Kaufmann und die gesamte Mannschaft um Vladimir Raikhlin einen großen Schritt in der Entwicklung und erste Punkte - als einziger Nicht-Ferrari GT 1 in der Wertung.
Emerson W. Dilcher


