Presse
12.07.05 „Piranha“ Kaufmann hat zugebissen
Le Mans. Freud und Leid liegen im Motorsport häufig dicht beieinander.
Dies musste Wolfgang Kaufmann im A:Level Engineering Porsche 996 Turbo beim zweiten Saisonlauf der Le Mans Endurance Series (LMES) in Monza/Italien erfahren. Glücklicherweise musste Wolfgang Kaufmann erst das Leid ertragen und konnte am Ende des Rennens die Freude genießen.
Schon auf dem Weg in die Startaufstellung zu den 1000 km Monza 2005 wurde Startfahrer Wolfgang Kaufmann mit einem energischen Motorwarnsignal konfrontiert. In der Startaufstellung blieb dem Team leider keine Zeit mehr, das Problem zu lokalisieren und zu beheben. Es blieb nichts anderes übrig, als mit diesem Handicap das Rennen zu starten. Nach dichtem Gedränge in der gefürchteten ersten Schikane von Monza bekam Wolfgang Kaufmann das Ausmaß des Motorwarnsignal zu spüren.
Es fehlte gravierend an Leistung. In der Folgezeit musste Wolfgang Kaufmann mit hohen 1:53er Zeiten das Rennen fortführen und versuchte, über Funk mit den Technikern von A:Level Engineering die technischen Probleme umfangreich zu erläutern, was jedoch durch zeitweise Probleme mit dem Funk nicht einwandfrei funktionierte. Als Wolfgang Kaufmann in der 23. Runde an die Box kam, stürzten sich die A:Level Techniker auf den Porsche und konnten das Problem beheben.Durch einen um 0,2 Bar zu niedrigen Ladedruck und eine stark erhöhte Temperatur der Ansaugluft der Turbolader hat man bis zu 100 PS Leistung verloren. Ursache für dieses Problem waren nicht gestartete Wasserpumpen. Wie selbst in Serienfahrzeugen von Weltkonzernen, lag die Ursache in einem Elektronikproblem. Nach dem Neustart der Software war das Problem behoben.
Marcel Tiemann konnte seinen Turn beginnen, musste jedoch in der 46. Runde ebenfalls an die Box: Durch eine gebrochene Verbindung zwischen Turbolader und Airbox wurde nur noch eine Zylinderreihe des Porsche mit Sauerstoff versorgt. Die fällige Reparatur kostete das Team über 20 Minuten, und man fand sich am Ende der Zeitenliste wieder. Als Wolfgang Kaufmann das Steuer übernahm, bemerkte er nach wenigen Metern das gleiche Problem und musste zu einem erneuten Stopp an die Box.
Nach der zweiten Reparatur konnte der „Piranha" beherzt das Gaspedal treten und eine ganze Reihe - auf demselben Reifensatz, den bereits Marcel Tiemann genutzt hatte - schneller Runden in den Asphalt brennen und den Porsche Platz um Platz wieder nach vorne bringen. In der 71. Runde bemerkte Wolfgang Kaufmann früh einen schleichenden Plattfuss hinten links. Dadurch konnte er rechtzeitig an die Box und unnötigen Zeitverlust vermeiden. Marcel Tiemann übernahm mit frischen Reifen das Steuer, musste jedoch in der 81. Runde noch einmal zu einer Reparatur des Gasgestänges an die Box.
In Runde 102 übernahm Wolfgang Kaufmann mit frischen Reifen den Porsche für den Schlussturn und konnte in der 106. Rennrunde mit 1:50,783 die schnellste Porsche-Turbo-Runde des Feldes fahren. Im Rennspeed fehlten der A:Level-Mannschaft lediglich noch 0,5 Sekunden/km auf die schnellste GTl-Rennrunde. Die Zielankunft nach 127 Runden bedeutete für Wolfgang Kaufmann und die gesamte A:Level-Engineering-Mannschaft um Vladimir Raikhlin einen großen Schritt in der Entwicklung und erste Punkte - als einziger Nicht-Ferrari GT1 in der Wertung. (ewd)


