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15.07.15 Gesamtsieg in der Hitzeschlacht von Monza
Wolfgang Kaufmann gewinnt im Jaguar E-Type das 60´s Endurance Rennen im königlichen Park.
Eigentlich hieß das Ziel in Italien für Wolfgang Kaufmann und Siamak Siassi wie immer bester Jaguar im GT Feld zu werden. Mehr schien für das Duo auf der Highspeed Strecke mit seinen langen Geraden, die insbesondere die hubraumstarken Shelby Cobra der Konkurrenz liegen sollten, nicht möglich.
Im Zeittraining bewahrheitete sich diese Vorahnung zunächst. Hinter sechs V8 Giganten fuhr Kaufmann im Jaguar E-Type Coupe die siebtbeste Rundenzeit, Mission "schnellster Jaguar" zunächst erfüllt. Der Rennsonntag zeigte sich dann unmenschlich. 35 Grad im Schatten bei einem auf zwei Stunden angesetzten Langstreckenrennen. „Das wird hart“, war sich Kaufmann vor dem Start schon sicher. "Hitze von vorne aus dem Motorraum, von unten durch Getriebe und Auspuffanlage - da ist kämpfen angesagt.“ Wie praktisch, wenn man den Spitznamen „Fighter“ trägt…
Wolfgang Kaufmann fuhr den Start im brütend heißen Jaguar und konnte schnell bis auf die Ränge 3 bis 4 vorstoßen. Während die Konkurrenz der Hitze Tribut zollte oder durch Fehler zurückfiel, kämpfte sich das Jaguar Team tapfer über die 2-Stunden. Lediglich die Bremsen ließen am Ende des Rennens etwas nach, doch das ließ sich mit früher gelegten Bremspunkten korrigieren.
Was niemand für möglich gehalten hatte, sollte dann beim Fallen der Zielflagge wahr werden: Der Jaguar von Kaufmann / Siassi überquerte die Ziellinie als Erster! Zum ersten Mal konnte Kaufmann die 60´s Endurance nicht nur in der Klasse, sondern sogar im Gesamtklassement gewinnen. „Auch wenn es ein hartes Rennen war, hat es unheimlich viel Spaß gemacht“, so ein sichtlich erschöpfter Kaufmann nach dem Rennen. „Mit solch einem alten Auto mit sicher 240 oder 250 Km/h auf dieser Traditionsrennstrecke im königlichen Park von Monza zu fahren, zu kämpfen und zu gewinnen ist wahnsinnig toll!“.
Fast hätte es noch einen zweiten Erfolg am gleichen Ort für den Profirennfahrer aus Molsberg gegeben. Denn auch im anschließenden 60 Minuten langen Rennen der Classic Endurance Racing Serie ging er im Porsche 911 RSR an den Start. In der Klasse lag Kaufmann zunächst auf Rang 2, ehe das 911er Triebwerk von Aussetzern geplagt wurde. Kurz vor dem geplanten Boxenstopp ging der Motor in der Parabolica Kurve ganz aus, so dass Kaufmann nur mit letztem Schwung noch in die Box gerollt kam. Fieberhaft arbeitete das Team am Sechszylinder Boxer und bekam ihn zumindest wieder ans Laufen. Kaufmann fuhr die nötigen Umläufe bis zum eigentliche Pflichtstopp und übergab an Co Afschin Fatemi mit Rundenrückstand. Da das Duo in der Meisterschaftswertung noch in aussichtsreicher Position lag, schickte man den Porsche trotz erneuter Aussetzer wieder ins Rennen, um zumindest Punkte mitnehmen zu können. Am Ende wurde man als Sechster in der Klasse abgewinkt. „Ein etwas unverdientes Ende für uns“, zog Kaufmann sein Fazit zum Einsatz in der CER. „Das Auto war top vorbereitet und lief in den Trainingssitzungen perfekt. Wenigstens konnten wir die Zähler für Rang 6 mitnehmen, das kann zum Saisonende noch entscheidend sein.“
Historisch geht es für Wolfgang Kaufmann direkt am kommenden Wochenende weiter. Dann steht die Youngtimer Trophy in Spa-Francorchamps mit dem Ford Escort MK I BDA auf dem Programm.




